Ministerium für Staatssicherheit

Während der Zeit der DDR war das Ministerium für Staatssicherheit (MfS), im Volksmund auch „Stasi“ genannt, ein Geheimdienst, der bereits 1950 gegründet wurde. Zu den Aufgaben des Ministeriums für Staatssicherheit gehörten zum Beispiel die Aufklärung und die Abwehr innerhalb und außerhalb der DDR. Durch die Überwachung der Bevölkerung sicherte die SED ihre Machterhaltung. Als Machtinstrument der SED wurde das Ministerium für zum weitverzweigten Sicherheitsapparat. Durch alle Strukturen der öffentlichen Bereiche zog sich ein Band von Überwachung und Spionage. Die Zentrale befand sich in Ostberlin.

Erich Mielke stand seit 1957 als Minister für Staatssicherheit an der Spitze und bestimmte als besessener Hardliner 30 Jahre über das MfS. Im wesentlichen wurde die Ostberliner Zentrale des MfS in 20 Hauptabteilungen und eine Hauptverwaltung, die zur Aufklärung (HVA) dienen sollte aufgegliedert. In den Bezirksverwaltungen (BVfS) wurden die Stadt- und Landkreis, Betriebe und Ämter unterstellt.

Das flächendeckende Überwachungsnetz machte es möglich, dass zahllose Spitzeldienste mit kleinem Aufwand die Post und die Telefone der Bürger überwachen konnten. Zusätzlich verfügte das Ministerium für Staatssicherheit über interne Untersuchungsgefängnisse und handelte unbewacht in einem rechtsfreien Raum. Die Aktivitäten richteten sich neben der effektiven Auslandsaufklärung hauptsächlich gegen Andersdenkende, die sogenannten politischen Gegner. So richtete sich die Bespitzelung hauptsächlich gegen Bürgerrechtler, kirchliche und ökologische Organisationen und freischaffende Künstler. Unter langjähriger Leitung von Markus Wolf gehörte der Auslandsnachrichtendienst der DDR ebenfalls zum Ministerium für Staatssicherheit. Dessen Aufgaben waren die Auslandsaufklärung und die Gegenspionage.

Für das Ministerium arbeiteten im Oktober 1989 ca. 91.000 Menschen hauptamtlich. Dennoch schafft es der MfS in den 80er Jahren nicht, die Gründung von Oppositionsgruppen zu unterbinden. Erich Mielke muss schließlich am 7. November 1989 zurücktreten. Bürger der DDR besetzten im Dezember die MfS-Bezirksdienststellen, um die angeordnete Zerstörung der Akten zu verhindern. Zur der Auflösung des Ministeriums für Sicherheit kam es dann am 14. Dezember 1989, kurz nach dem Mauerfall am 9. November.