Montagsdemonstrationen in der DDR

Das Jahr 1989 kann man in der Geschichte der DDR ohne Zweifel als wichtigsten Meilenstein der Zukunft bezeichnen. Nach über vierzig Jahren hinter der steinernen Mauer gab es immer mehr Menschen, dir ihrem Unmut und ihrem Drang nach Freiheit und Selbstbestimmung Luft machten. Das beste Beispiel dafür, waren die bis heute bekannten Montagsdemonstrationen, die man zu Weilen auch in den Geschichtsbüchern findet. Die Montagsdemos, welche in den Herbstmonaten des Jahres 1989 begannen, konnte man als friedliche Revolution gegen die Regierung der DDR ansehen. Zu dieser Zeit riefen Bürgerrechtsorganisationen wie „Demokratie jetzt“, „Das Neue Forum“ oder auch „Demokratischer Aufbruch“ dazu auf, sich für die Freiheit und Demokratie in der DDR stark zu machen.

Der Weg zum Ziel

Um ihren Zielen einen besonderen Ausdruck zu verleihen, versammelten sich ab September Woche für Woche zahlreiche Menschen in Städten wie Dresden, Halle, Chemnitz (welches zu dieser Zeit noch Karl-Marx-Stadt hieß); Magdeburg, Potsdam, Rostock, Plauen, Arnstadt und Schwerin zu friedlichen Massendemonstrationen. Unter dem Motto „Wir sind das Volk“, demonstrierten die Bürger der DDR für eine Neuordnung und den Rücktritt der bestehenden DDR Regierung. Besonders legendär waren dabei die Montagsdemonstrationen in Leipzig. Diese sind bis heute bekannt.

Die Leipziger Montagsdemonstrationen

Die allererste Leipziger Montagsdemonstration wurde am 4. September 1989 um 17.00 Uhr begonnen. Zu dieser versammelten sich einige tausend Menschen, um friedlich gegen die Zustände der DDR zu protestieren. Diese Montagsdemo fand dabei so viele Anhänger, dass wenig später auch in anderen Gebieten der DDR die Menschen für ihre Rechte auf die Straße gingen. Die Anteilnahme an der Demo in Leipzig war so überwältigend groß, dass die Veranstalter bereits am vierten Demo-Montag zehn Mal so viele Bürger begrüßen konnten, wie zu Anfang der Proteste. Mit Plakaten wie „Schließt Euch an“ oder „Wir sind das Volk“ zogen von Demo zu Demo immer mehr Menschen durch die Straßen von Leipzig, um auf sich aufmerksam zu machen. Keiner der Demonstranten wusste genau, wie die Regierung auf diese Proteste reagieren würde, jedoch beschlossen sie auch weiterhin für ihre Rechte zu kämpfen.

Treffpunkt Nikolaikirche in Leipzig

Ein besonders gut besuchter Platz war vor allem die Nikolaikirche in Leipzig. Auch der dort ansässige Pfarrer unterstützte die Demo. Die Massen an Menschen rund um die Kirche hatten bald zur Folge, dass der Platz völlig überfüllt wurde. Daraufhin begangen die Bürger auch die anderen Gotteshäuser der Stadt ihre Proteste zu nutzen. Die Montagsdemos blieben natürlich auch der Polizei nicht lange verborgen. Auch wenn diese die Demos stets im Auge hatte, kam s immer wieder vor, dass Menschen verhaftet wurden .Dies hatte jedoch keinen Einfluss darauf, dass immer mehr Menschen zu den Demos kamen. Im Laufe der Demonstrationen verlor auch die damalige DDR Regierung immer mehr die Macht und Autorität über die Menschen.

Flucht aus der DDR über Ungarn

Dies lag nicht zuletzt daran, dass viele DDR Bürger auch die Chance nutzen, nach Ungarn auszureisen, welches seine Grenzen geöffnet hatte. Neben der Polizei hatten die meisten Bürger auch Angst vor der Sowjetmacht in der DDR. Als diese jedoch der Breschnew-Doktrin nicht mehr Folge leistete, atmeten viele erleichtert auf. Der einzige Gegner, der den Demonstranten nun doch noch gefährlich werden konnte, war die NVA. Aber auch die deutschen Soldaten ließen die Demonstranten in Ruhe. So kam es, dass bis zum 23. Oktober 1989 über 300.000 Menschen für ihr Recht protestierten. Und am Ende sollten diese ihr Recht bekommen.

So reagierte die DDR Regierung

Einige Tage nach den traditionellen Feierlichkeiten zum nunmehr 40. Jahrestag der DDR, muss der führende SED Chef Erich Honecker seinen Posten räumen. Der neue Staatschef Egon Krenz kündigt umfassende Reformen an. Diese führten Ende Oktober letztlich dazu, dass die Mauer in Berlin fiel und die DDR Geschichte wurde.